Beauty and the Beat

Rahmen: Gestische Konzepte und Forschung (HKS Ottersberg)
Dauer: 3 Monate

Die Lehrveranstaltung beschäftigte sich mit der Geste an sich und mit ihrem Ausdruck. Wo lassen sich gestische Phänomene in alltäglichen, ästhetischen und natürlichen Kontexten finden? Der ‚Gestus‘ der Szene, ‚gestisches‘ Inszenieren und ‚gestisches‘ Sprechen – also die ‚Sprache‘ der ‚Sprache‘ – waren Hintergrund unserer Künstlerischen Forschung.
Nach und nach entwickelte sich die Geste des Schminkens zu unserem Forschungsgegenstand, deren Semiotik und Wirkung wir untersuchten.

Dabei legte Christina Stöcker ihren Fokus auf die Wirkung der Schnelligkeit beim Schminken und auf die Wiederholung dieser Geste. Daraus entstanden folgende Fragen:
Hat die Wiederholung beim Schminken eine Auswirkung darauf, wie wir uns selbst sehen? Was entsteht, wenn eigentlich präzise Bewegungsabläufe immer dringlicher und hektischer durchgeführt werden? Finden wir immer neue – scheinbare – Markel an uns?
Oder sind wir doch irgendwann zufrieden mit dem, was wir im Spiegel sehen?

Veva Wieland beschäftigte sich im Gegenzug dazu mit der extremen Langsamkeit und Perfektion. Fragen, die sie für ihre Performance entwickelte waren:
Was begegnet mir im Spiegel, wenn ich mich eine Stunde lang betrachte? Was lösen die brutal langsamen Bewegungen in mir aus? Wie verändert sich das Verhältnis von Langsamkeit und Präzision in den unterschiedlichen Momenten des Schminkens?

Akustisch untermalt wurden die Performances von Veva Wieland und Chrissi Stöcker mit lauter Musik des Electronica – Duos Justice. 

Let me tell you what I do when my day is over/
after picking the right chlotes for about an hour/
tonight I’m taking out the bling/
and I’m dressed to impress.
(Justice – The Party)

 

Aufführung: 12.06.2016,
am AMEOS Klinikum Dr. Heines, Bremen

Dauer der Performance: 60 min.
Künstlerische Leitung: Rée de Smit, Prof. Peer de Smit